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Freie Garage – Quo vadis?

Freie Garagen sind echte Freidenker. Sie kämpfen für das „Recht aufs Reparieren“ und erarbeiten sich bereits heute die neuen Geschäftsfelder, um mittel- und langfristig mit ihrem Betrieb erfolgreich zu sein.

 

Mit BetterWorking bieten wir Garagen ein Werkzeug an, um die Büroadministration der Werkstatt effizienter zu gestalten. Dabei stellen wir im täglichen Betrieb und Austausch fest, wie individuell Garagen arbeiten, ihre Prozesse gestalten und auf betriebliche Herausforderungen reagieren.


Die fünf meistgenannten und zentralen Herausforderungen für freie Garagen sind:

Der technologische Wandel bei Fahrzeugen

Die stetige Zunahme von E-Fahrzeugen erfordert andere Service- und Reparaturarbeiten wie Batteriewechsel statt Ölwechsel mit längeren Serviceperioden. Neuere Fahrzeuge sind mehr und mehr mit Sensorik und Software ausgestattet, womit es mehr zu software- statt zu mechaniklastigen Reparaturen kommt. Dies macht entsprechende Diagnosetools, Werkzeuge und Schulungen erforderlich.

 

Der Zugang zu Fahrzeugdaten bzw. OEM-Schnittstellen

Dieser Punkt ist derzeit einer der kritischsten Faktoren für die Zukunft freier Garagen. Viele Fahrzeughersteller (OEMs) entwickeln geschlossene, digitale Ökosysteme, die den Zugang zu Fahrzeugdaten nur über ihre eigenen Plattformen oder Lizenzmodelle erlauben. Das schliesst Diagnosedaten für das Auslesen der Fehlerspeicher und Softwarestände ein. Service- und Teileinformationen sowie der Fernzugriff via Telematik sind dabei ebenfalls betroffen.

Wenn einige Hersteller an «Cloud-shops» arbeiten, wo solche, für die Reparatur und den Service entscheidende Informationen kostenpflichtig und auf komplizierte Art bezogen werden müssen, dann zielt das darauf ab, mit der Arbeit freier Garagen Geld zu verdienen.

Zwar sind politische Diskussionen und Bemühungen von Verbänden im Gange, das «Recht aufs Reparieren» durchzusetzen, aber solche Prozesse sind langwierig.

 

Das sich ändernde Kundenverhalten

Diverse Plattformen unterstützen Fahrzeughalter dabei, sich online über Reparaturen und Servicearbeiten an ihrem Fahrzeug zu informieren. Bewertungen von Garagen, Preisvergleiche und Online-Buchungsmöglichkeiten sind dabei natürlich für den Endbenutzer kostenlos. Garagisten geraten aber immer mehr unter Druck, auf möglichst vielen Plattformen kostenpflichtig sichtbar zu sein.

Die mittlerweile sinkende Treue zu Markenvertretungen geht aber gleichzeitig mit immer höheren Erwartungen bei Service und Preisen einher, wenn Kunden freie Garagen aufsuchen.

 

Der Fachkräftemangel

Es gestaltet sich immer schwieriger, qualifizierte Fachkräfte und entsprechenden Nachwuchs zu finden. Hinzu kommen neue Anforderungen im Bereich Mechatronik und Informatik, die es schwer machen, sich für die richtigen Weiterbildungsmassnahmen zu entscheiden.

 

Der Digitalisierungsdruck

Verständlicherweise ist das tiefere IT-Know-How in Garagen oft mangelhaft. Nichtsdestotrotz beschleicht einen bald das Gefühl, dass irgendwie auf eine moderne, zeitgemässe IT-Lösung umgestiegen werden muss. Aus Angst vor Software-Wechsel und zu hohen Investitionskosten werden dabei oft ganze Alt-Systeme 1:1 in eine «Cloud-Lösung» transferiert. Die Systeme sind damit zwar sicherer vor Cyber-Angriffen und Datenverlust, aber auch langsamer. Eine echte, moderne Digitalisierung ist damit nicht erreicht. 

Wer immer noch mittels Copy&Paste Daten von einer Software zur anderen kopiert, aufgrund von Medienbrüchen Dokumente ausdruckt und hin und herreicht, der hat eventuell noch ein wenig Nachholbedarf bei der Digitalisierung.

Grundlegende technologische, regulatorische und marktgetriebene Veränderungen geben Anlass zu Besorgnis und erfordern bereits heute ein Umdenken und frühzeitiges Handeln.

 

Für eine professionelle Beratung zur zukünftigen Geschäftsentwicklung und welche neuen Geschäftsfelder sich erschliessen lassen, empfehlen wir den professionellen Rat des Fachmanns René Albert - Sales-Strategien und Sales-Organisation für KMUs.